Spaß mit Zirkuslektionen – Pferd und Pony sinnvoll gymnastizieren

Zirkuslektionen Pferd






Zirkuslektionen Pferd

Zirkuslektionen sind eine faszinierende Möglichkeit, unsere Vierbeiner nicht nur zu gymnastizieren, sondern auch auf spielerische Art und Weise eine tiefere Verbindung zu ihnen aufzubauen. Klassische Zirkustricks wie das Teppichausrollen machen unheimlich viel Spaß und sorgen für den ein oder anderen Lacher im Stall. Echte Zirkuslektionen dagegen können sehr imposant aussehen, wie das Steigen, und sind gleichzeitig ein super Training für Kraft, Koordination und die mentale Leistungsfähigkeit des Pferdes – quasi Yoga fürs Pferd!

Du bist neugierig geworden? Dann lass mich dir direkt erklären, welche Zirkuslektionen für Pferde es gibt und wie du sie auch mit deinem Pferd üben kannst!

Zirkuslektionen Pferd

Zirkuslektionen haben häufig den Ruf, reine Unterhaltungstricks zu sein, die wenig mit sinnvoller Bodenarbeit und Gymnastik zu tun haben. Dabei sind sie so eine tolle Möglichkeit, dein Pferd zu beschäftigen! Zirkuslektionen bieten nicht nur Abwechslung im Training, sie schulen vor allem die Koordination und mentale Agilität des Pferdes.

Die klassische Zirzensik ist außerdem ein super Fitnessprogramm für dein Pferd. Denn es werden dabei Muskeln trainiert, die es für eine starke Hinterhand und gute Balance benötigt. Außerdem lernst du, die Kommunikation zu verfeinern und ganz klare Hilfen zu geben. Euer Vertrauensverhältnis wächst und der Spaß an der Arbeit steigert sich deutlich.

Wusstest du, dass so gut wie alle Bewegungen, die wir heute Zirkuslektionen nennen, natürliche Verhaltensweisen des Pferdes sind? Die meisten davon können wir bestens beobachten, wenn junge Pferde miteinander spielen.

Also, wann beginnst du damit, Zirkuslektionen für Pferde in deinen Trainingsalltag zu integrieren?

Die Vielfalt der Zirkuslektionen für Pferde ist beeindruckend und reicht von einfachen Tricks bis hin zu anspruchsvollen Aufgaben.

Einfache Tricks für den Einstieg sind z.B. das Ja- und Nein-sagen oder der spanische Gruß. Weiter fortgeschrittene Lektionen sind z.B. das Kompliment und der spanische Schritt. Lektionen für Profis sind hier ganz klar das Ablegen und das Steigen. Diese beiden erfordern ein tiefes Vertrauen zwischen Mensch und Pferd, eine sehr gute Koordination und natürlich Kraft und Ausdauer, um die Lektion auch durchführen zu können.

An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass nicht jedes Pferd für alle Lektionen geeignet ist. Bei der Auswahl solltest du stets darauf achten, was für ein Typ dein Pferd ist, um das Training positiv und erfolgreich zu gestalten.

Hast du in der Manege schon mal jemanden gesehen, der mit dem Pferd am Seil arbeitet? Nein? – Ich auch nicht. Zirzensik gehört in die Kategorie der Freiheitsdressur und das Wort sagt hier schon alles: das Pferd läuft frei. Dafür muss natürlich die Kommunikation zwischen euch stimmen. Arbeite also zunächst an der freien Verbindung zu deinem Pferd, bevor du an die Tricks gehst. 

So bringst du deinem Pferd bei, dass es sich ausprobieren kann und ein Mitspracherecht hat. Es kann dir signalisieren, ob es eine Übung verstanden hat oder nicht, oder ob es körperlich dazu in der Lage ist.

Wichtig: Wie bei jeder anderen Arbeit auch ist das Aufwärmen besonders wichtig. Kein Pferd sollte einen Kaltstart in schwierigen Lektionen hinlegen müssen! Du gehst ja auch nicht nach einem Spaziergang in winterlicher Kälte sofort in den Spagat.

Einfach, spaßig und ein guter Einstieg in das Tricktraining: das Teppichausrollen. Hierbei trainierst du dein Pferd hauptsächlich mental. Es muss auf einen neuen Untergrund treten und dieses bewegliche Etwas ausrollen. Klar, dass das keine natürliche Aufgabe ist. Jedoch spielt dir hier die Neugier und der Instinkt der Futtersuche in die Karten.

Lege beim Einrollen des Teppichs alle 10 cm ein Stück Karotte in die Rolle. Reduziere bei jedem Durchgang die Menge der Leckerli, bis du nur noch am Ende ein Stückchen versteckst.

Lektionen, welche in Richtung Boden gehen sind für viele Pferde ein wahrer Vertrauensbeweis dem Menschen gegenüber. Es gibt seine fluchtbereite Stellung auf und vertraut dir vollkommen. Diese Lektionen sollten immer zuerst trainiert werden, bevor es an die energiereichen Aktionen geht. Denn auch du lernst, dass sich das Pferd in deiner Gegenwart sicher fühlt und bei den Aufgaben auch auf dich aufpasst.

Zu den Lektionen „nach unten“ gehören unter anderem das Kompliment, die Verbeugung, das Plié, das Ablegen und das Sitzen.

Beim Kompliment beugt das Pferd ein Vorderbein und stützt sich verbeugend darauf. Der Kopf bleibt vorne. Die Verbeugung ist die die Vorbereitung dazu. Hierbei winkelt es ein Vorderbein an und senkt den Kopf zwischen die Beine.

Beim Plié stehen die Vorder- und Hinterbeine des Pferdes weit auseinander. Der Kopf wird zwischen die Vorderbeine abgesenkt und die Hinterhand beugt sich leicht. Als Vorbereitung dazu kannst du deinem Pferd beibringen, auf das Kommando der Gerte die Hinterbeine immer weiter nach hinten zu setzen.

Die Königsklasse ist das Ablegen. Hierbei beweist dein Pferd dir vollstes Vertrauen und legt sich vollständig hin als würde es schlafen. Du kannst ihm auch beibringen, sich komplett auf die Seite zu legen.

Aus dem Liegen heraus entwickelt man das Sitzen. Das geht am besten durch Abstoppen der Aufstehbewegung.

Hier kommt nun langsam Energie ins Spiel.

Zirkuslektionen Pferd

Dreh Dich und Pirouette sind sehr verwandte Übungen. Während erstere eine Drehung um die eigene Achse auf der Stelle aus dem Stand beschreibt, ist die Pirouette eine Drehung aus der Vorwärtsbewegung heraus. 

Der Spanische Schritt wird aus dem spanischen Gruß heraus entwickelt. Die Vorderbeine werden abwechselnd hoch und raumgreifend gehoben und das Pferd geht dabei vorwärts. Richtig ausgeführt ist das eine super Übung für die Rückenmuskulatur!

Die sogenannte Bergziege beschreibt, dass dein Pferd die Vorder- und Hinterbeine ganz eng aneinander stellt. Du kannst das ganze steigern und die Übung auf einem Podest durchführen.

Das Lachen ist nichts anderes als das konditionierte Flehmen. Hat dein Pferd das einmal gelernt, macht es den Trick meist sehr gern. Du kannst natürlich Varianten einbauen wie das Küsschen geben und das Ja- und Nein-Sagen.

Ebenfalls eine gute Koordinationsübung ist das Beine kreuzen. Hier kreuzt das Pferd immer abwechselnd ein Vorderbein vor dem anderen.

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt! Probiere doch mal, ein paar Tricks zu kombinieren.

Lektionen in die Höhe erfüllen viele Pferde mit Stolz. Es sind sehr imposante Bewegungen, die hier trainiert werden.

Der Einstieg ist in der Regel das Aufsteigen auf ein Podest. Danach geht es an Lektionen, die viel Kraft und Energie benötigen wie das Steigen, die Levade oder die Capriole. Die letzten beiden werden aus dem Steigen heraus entwickelt.

Um diese Lektionen kontrolliert beibringen zu können, brauchst du einiges an Erfahrung und solltest dein Pferd sehr gut kennen und seine Energie einschätzen können.

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Tipp: Wenn du an einer Stelle nicht weiter weißt, scheue dich nicht davor, einen Trainer zu rufen. Vielleicht gibt es ja sogar Kurse zum Thema Zirkuslektionen in deiner Nähe? Manche Trainer reisen auch extra für Kurse zu deinem Stall an, fragen kostet nichts!

Alle diese Übungen haben eines gemeinsam: sie stärken das Vertrauen zwischen dir und deinem vierbeinigen Freund. Ihr habt gemeinsam Spaß bei der Arbeit und beim Bewältigen neuer Herausforderungen. Dadurch wird eure Bindung immer enger und ihr könnt euch in immer mehr Situationen voll und ganz aufeinander verlassen.

Wenn das Pferd lernt, sich vollkommen frei nach deinen Hilfen zu bewegen und dabei seine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck kommt, wirst du sehen, wie ein inneres Strahlen diese Pferde erfüllt. Sie sehen allein von ihrem Ausdruck her stolzer, kräftiger und schöner aus. Sie sind motiviert bei der Arbeit und stellen sich gemeinsam mit dir jeder neuen Herausforderung.

Was sind Zirkuslektionen?

Zirkuslektionen sind spezielle gymnastische Übungen und Kunststücke, die Pferde erlernen können. Inspiriert von Zirkustraditionen beinhalten sie eine Vielzahl von Bewegungen, die die körperliche Geschicklichkeit, Koordination und das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch fördern.

Wie nennt man Kunststücke auf dem Pferd?

Kunststücke auf dem Pferd werden als Voltigieren oder Trickreiten bezeichnet. Diese umfassen eine breite Palette von Bewegungen und Tricks, die die Geschicklichkeit und Koordination vor allem des Reiters hervorheben.

Wie bringe ich meinem Pferd das Kompliment bei?

Um dem Pferd das Kompliment beizubringen, nutzt man positive Verstärkung. Belohne das Anheben des Beines, das verlagern des Gewichtes nach hinten und schließlich das Ablegen des Beines unter den Schwerpunkt. Der Kopf sollte dabei vorne bleiben oder wieder nach vorne geführt werden.

Autor

  • Larissa

    Ich bin stolze Besitzerin von zwei selbst ausgebildeten Pferden, Pferdetrainerin aus Leidenschaft und besitze ein Händchen für die Pferdeflüsterei. Ich möchte mit dir mein gesammeltes Wissen aus den letzten 20 Jahren teilen und hoffe, die Welt ein kleines bisschen pferdefreundlicher zu machen.

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