Dressuraufgaben der Klasse A im Pferdesport – Alles was du wissen musst
A Dressur Aufgabe
Nach der Einsteigerklasse folgt die Anfängerklasse, dabei sind die geforderten Übungen und Lektionen schon gar nicht mehr auf Anfängerniveau. Du hast den Sprung in die Klasse A geschafft? Prima! Gemeinsam mit deinem Pferd liegen nun spannende neue Herausforderungen vor dir.
Egal ob als Sport- oder Freizeitreiter, eine vernünftige Grundausbildung sollte jeder Mensch und jedes Tier beherrschen. Die Abfolge der Prüfungsklassen folgt daher auch der Skala der Pferdeausbildung (Takt, Losgelassenheit, Anlehnung, Schwung, Geraderichten, Versammlung). Mit Abschluss dieser Klasse beherrscht ihr die drei Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp in verschiedenen Variationen in kontinuierlicher Anlehnung. Auch einfache Wendungen und das Rückwärtsrichten gehören zu eurem Repertoire.
Die Dressurprüfung der Klasse A dient dazu, die Basisausbildung von Pferd und Reiter zu überprüfen und legen den Grundstein für anspruchsvollere Lektionen in höheren Klassen. Ein verantwortungsvoller Richter achtet besonders auf die korrekte Ausführung und Harmonie zwischen Pferd und Reiter. Das Pferd sollte die Aufgabe freiwillig und losgelassen erfüllen können.
Bevor ich dir jetzt eine Dressuraufgabe zum Nachreiten vorstelle, starten wir in einen kurzen Überblick über die Dressur.
Inhaltsverzeichnis
Ein kurzer Überblick: Diese Dressurprüfungen gibt es
Zunächst schauen wir uns einmal an, wer überhaupt geprüft wird – Reiter oder Pferd. Daher wird in der FN zwischen der Reitpferdeprüfung, Dressurpferdeprüfung und Dressurreiterprüfung unterschieden.
Sehen wir uns das Ganze einmal genauer an:
Reitpferdeprüfung
In der Reitpferdeprüfung, die eine Einstiegsprüfung für 3- und 4-jährige Pferde darstellt, wird das Pferd vorsichtig und ungezwungen an den Turniersport herangeführt. Die Prüfung dient dazu, die Rittigkeit, das Temperament und die Grundveranlagung des Pferdes zu beurteilen. Es werden keine spezifischen Dressuraufgaben verlangt, sondern vielmehr die grundsätzliche Eignung des Pferdes für den Turniersport überprüft.
Dressurpferdeprüfung
In der Dressurpferdeprüfung, die eine Nachwuchsprüfung für angehende Dressurpferde darstellt, werden der altersgemäße Ausbildungsgrad und der Gesamteindruck als „zukünftiges“ Dressurpferd bewertet. Es wird besonders auf die Fähigkeiten des Pferdes in den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp geachtet, um seine Eignung für den Dressursport zu beurteilen.
Dressurreiterprüfung
In der Dressurreiterprüfung wird in erster Linie der Reiter bewertet. Die Prüfung wird in den Klassen E bis S durchgeführt und dient dazu, zu überprüfen, ob sich der Reiter in seiner reiterlichen Entwicklung entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Klasse harmonisch und sicher im Sattel des Pferdes bewegen kann. Die Hilfengebung und die harmonische und korrekte Ausführung der Lektionen wird bewertet.
Dressurklassen im Überblick
Möchtest du mit einem Pferd auf einem Turnier starten, ist es wichtig, die Leistungsklassen zu kennen und entsprechend auf diesem Niveau vorbereitend zu trainieren. Beginnend mit den klassischen Hufschlagfiguren bis hin zur Piaffe hat jede Leistungsklasse ihre ganz eigenen Herausforderungen.
Das erwartet dich in den einzelnen Klassen:
Klasse E (Einsteiger)
Wie der Name schon sagt, ist diese Klasse der Einstieg in den Dressursport. Es werden grundlegende Übungen und Lektionen gezeigt, um die Basisausbildung von Pferd und Reiter zu überprüfen. Darunter fallen die Hufschlagfiguren und alle drei Grundgangarten. Bewertet werden sowohl die Rittigkeit des Pferdes als auch der Sitz und die Hilfengebung des Reiters.
Klasse A (Anfänger)
In der Anfängerklasse werden die gleichen Lektionen wie in Klasse E verlangt. Zusätzlich muss das Pferd im Mitteltrab und Mittelgalopp vorgestellt, einfache Wendungen geritten und rückwärts gerichtet werden.
Klasse L (Leichte Klasse)
Leicht ist diese Klasse nicht mehr. Zusätzlich zu den bekannten Anforderungen werden engere Wendungen, Schlangenlinien, Außengalopp und die Versammlung geprüft.
Klasse M (Mittelschwere Klasse)
Wiederum aufbauend auf den vorherigen Klassen, kommen in der mittelschweren Klasse Verstärkungen in den Gangarten, die erhöhte Versammlung, Seitengänge wie z.B. Schulterherein und Travers und fliegende Galoppwechsel hinzu. Der Anspruch an Pferd und Reiter ist hier schon bedeutend erhöht.
Klasse S (Schwere Klasse)
In der schweren Klasse werden alle Lektionen im großen 20×60 Dressurviereck auf Kandare geritten. Dies erfordert eine besonders feine Einwirkung über den Zügel. Hier werden die höchsten Lektionen wie Piaffe und Passage geprüft.
International wird die schwere Klasse auf Grand Prix Niveau geritten. Dabei besteht sie entweder aus einer Aufgabe oder einer Kür.
Vorbereitung ist das A und O – Das solltest du vor dem Start beachten
Bevor es los geht und du mit deinem Pferd an den Start gehst, solltest du natürlich einige Vorbereitungen treffen. Dein Pferd sollte z.B. keinen Stress damit haben, verladen und an einen anderen Ort gebracht zu werden. Auch mit Publikum und vielen anderen Pferden in der Umgebung sollte es gut zurechtkommen.
Auch du selbst solltest dich mit der Turniersituation vertraut machen und auch unter Druck fair zum Pferd bleiben. Denke immer daran: Dein Pferd ist dein Partner, kein Sportgerät! Jeder hat gute und schlechte Tage und Mensch und Tier reagieren alle unterschiedlich auf Druck und Herausforderungen. Zwinge daher dein Pferd nicht zur Leistung, wenn du merkst, dass es dafür mental oder körperlich nicht bereit ist.
Generell gilt, dass du rechtzeitig anreisen solltest, um zusätzlichen Stress vor Ort zu vermeiden. Außerdem ist es wichtig, das Verhalten auf dem Vorbereitungsplatz zu kennen und sich entsprechend zu verhalten. In Bezug auf das Training gilt es, so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu üben, um das Pferd optimal vorzubereitet in den Wettkampf zu bringen. Darüber hinaus spielen auch Aspekte wie die Fell-, Mähnen- und Hufpflege eine Rolle, um das Pferd bestmöglich auf das Turnier vorzubereiten.
Bereite dein Pferd vor – Training an anderen Orten
Turniere finden in der Regel selten am eigenen Stall statt, daher solltest du dein Pferd auf das Training an fremden Orten vorbereiten, bevor es das erste Mal um etwas geht. So vermeidest du Stress und Unruhe von Anfang an.
Ein wichtiger Aspekt ist das Verladetraining, um das Pferd an das Verhalten beim Verladen und Transportieren zu gewöhnen. Denn nichts ist schlimmer, als wenn du am Tag des Turnieres dein Pferd nicht sicher verladen kannst, du bist wahrscheinlich schon aufgeregt genug.
Selbstverständlich sollte ein fairer Umgang mit deinem Partner Pferd an jedem Ort im Vordergrund stehen. Vermittle ihm so viele positive Erlebnisse wie möglich in neuen Umgebungen. Weite z.B. auch dein Gelassenheitstraining auf fremde Orte aus und übe den Applaus. So ist die anfängliche Nervosität schnell überwunden, denn dein Pferd weiß, dass ihm nichts passiert und es immer wieder nach Hause kommt.
Vorgeschriebene Turnierkleidung und Ausrüstung deines Pferdes
Ein weiterer Punkt, den es auf dem Turnier zu beachten gilt, ist die vorgeschriebene Kleidung für dich und die Ausrüstung deines Pferdes.
In einer Dressurprüfung werden ein dunkler Reithelm, eine weiße Reithose, dunkle Stiefel oder Chaps und ein dunkles Jackett verlangt. In den höheren Klassen wird sogar im Dressurfrack geritten.
Dein Pferd muss mit einem zugelassenen Dressursattel mit weißer Schabracke und einer Zäumung entsprechend der Leistungsklasse ausgestattet sein. Gamaschen oder Bandagen werden häufig ebenfalls verwendet. Es ist wichtig, dass die Ausrüstung den Vorschriften des jeweiligen Turnierveranstalters entspricht.
Selbstverständlich sollte das Pferd vor dem Start gründlich gepflegt und geputzt werden, um einen guten Eindruck zu hinterlassen und sich optimal zu präsentieren. Die Mähne wird eingeflochten.
Lerne deine Nervosität zu kontrollieren und bereite dich mental auf die Prüfung vor
Es ist wichtig, dich auf positive Aspekte zu fokussieren und an deine Stärken zu denken, anstatt dich von negativen Gedanken überwältigen zu lassen. Zudem kann die Anwendung von Atemtechniken, wie dem bewussten, tiefen Ein- und Ausatmen, helfen, Stressreaktionen zu bekämpfen und deine Nerven zu beruhigen. Eine gründliche Vorbereitung und das Schaffen einer positiven Einstellung können dazu beitragen, deine Nervosität zu minimieren und dich mental auf die Prüfung vorzubereiten.
Wenn du unter Prüfungsangst leidest, kann dir ein Mentaltrainer helfend zur Seite stehen.
Tipp: So einfach lernst du die Prüfungsaufgabe auswendig
Kennst du deinen Lerntyp? Manche Menschen lernen durch Sehen, andere durch Hören oder Fühlen. Wenn du deinen Lerntyp kennst, kannst du dir die Prüfungsaufgabe entsprechend einer für dich passenden Lerntechnik beibringen.
Ich lerne z.B. am besten durch Nachmachen. Bevor ich die Aufgabe reite, laufe ich selbst im Dressurviereck die Prüfung zu Fuß ab. Das siet vielleicht lustig aus, hilft mir persönlich aber dabei, nichts zu vergessen. Danach wird natürlich geübt und laufend wiederholt.
Denke immer daran: Wenn die Generalprobe schlecht läuft, wird der Auftritt meistens ein Erfolg. Also mach dich nicht verrückt, wenn es kurz vorher nicht klappen will.
Nach der Prüfung ist vor der Prüfung – Filme dich und reflektiere deine Hilfengebung
Sich selbst nochmal mit Abstand zu betrachten ist sehr wertvoll. Bitte doch jemanden, deine Prüfung zu filmen und sieh dir das Video mit ein paar Tagen Abstand dazwischen an. Achte auf deine Hilfengebung und schule deinen Blick für das Laufbild deines Pferdes.
Wie passt das Gefühl, das du nach der Prüfung hattest mit dem aufgezeichneten Bild zusammen? Warst du fair? Waren deine Hilfen fein und hat dein Pferd entsprechend fein reagiert? Wo siehst du Verbesserungsbedarf?
Du siehst, es hat sehr viele Vorteile, eine Videoanalyse zu machen und ist im Profisport weit verbreitet.
Eine Sammlung von A Dressur Aufgaben zum Nachreiten
Eine wunderbare Sammlung von A Dressur Aufgaben findest du beim Österreichischen Pferdesportverband. Exemplarisch habe ich hier eine Aufgabe für dich herausgeschrieben. Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachreiten im Viereck!
Aufgabenteil | Bahnpunkte | Aufgabe |
1 | A X C | Einreiten im Arbeitstrab auf der Mittellinie Halt, Gruß, im Arbeitstrab anreiten Rechte Hand |
2 | M-K K | Wechseln, Tritte verlängern, Leichttraben Arbeitstrab, aussitzen |
3 | F-M | Einfache Schlangenlinie |
4 | H-F F | Wechseln, Tritte verlängern Arbeitstrab |
5 | A | Mittelschritt |
6 | K-B | Durch die halbe Bahn wechseln, Mittelschritt bis M |
7 | M | Arbeitstrab |
8 | C C | Arbeitsgalopp, ganze Bahn, 1x herum Geradeaus |
9 | H-F X F | Durch die ganze Bahn wechseln Arbeitstrab Arbeitsgalopp |
10 | K-H H | Tritte verlängern Arbeitsgalopp |
11 | C C | Ganze Bahn, 1x herum Geradeaus |
12 | M-K X | Durch die ganze Bahn wechseln Arbeitstrab |
13 | A X | Aus der Mitte Halt, Gruß |
14 | A | Verlassen der Bahn bei A im Schritt am langen Zügel |
Weitere Aufgaben, die Reiter und Pferd begegnen können sind:
- Zirkel
- Aus dem Zirkel wechseln
- Zügel aus der Hand kauen lassen
- Aus der Ecke kehrt
Achte bei den Übergängen darauf, dein Pferd schon rechtzeitig vorzubereiten und auf den Punkt das Antraben, Angaloppieren und Durchparieren zu zeigen. Arbeitstrab und Arbeitsgalopp sollten fleißig und mit durchgehendem Takt geritten werden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema „A Dressur Aufgabe“
Was muss man bei der A-Dressur können?
In einer A-Dressur muss man als Dressur-Anfänger grundlegende Lektionen wie Schritt, Trab und Galopp in verschiedenen Tempovariationen zeigen. Zusätzlich werden das Rückwärtsrichten und Volten mit 10 m Durchmesser erwartet, sowie erste Ansätze der Verstärkungen im Trab.
Was ist die schwierigste Lektion in der Dressur?
Die schwierigste Lektion in der Dressur kann je nach Klasse variieren. In höheren Klassen wie L, M oder S werden anspruchsvollere Lektionen wie Traversalen, halbe Schritt- und Galopp-Pirouetten, sowie Zick-Zack-Traversalen verlangt. Auch die Piaffe zählt zu den schwierigsten Lektionen.
Was muss ein Pferd für eine L-Dressur können?
Ein Pferd für eine L-Dressur muss die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp in verschiedenen Variationen beherrschen. Zusätzlich werden Seitengänge wie Schulterherein, Renvers und Traversalen abgefragt, um die Fähigkeiten des Pferdes weiter zu entwickeln.