Plagegeister: Milben oder Pilz beim Pferd erkennen und behandeln

Milben oder Pilz beim Pferd






Milben oder Pilz beim Pferd

Wenn Pferde anfangen sich zu scheuern und sich nicht gerade im Fellwechsel befinden oder unter Sommerekzem leiden, stecken häufig kleine Plagegeister dahinter. Milben und Pilzbefall sind vor allem in der feuchten Jahreszeit ein häufiges Problem.

Stellst du also fest, dass dein Pferd unter Juckreiz, Haarausfall, kreisrunden kahlen Stellen, Schuppenbildung oder Hautirritationen leidet, solltest du das besser einmal mit dem Tierarzt abklären. Meist umfasst die Behandlung das großflächige Waschen der betroffenen Stellen und ein gründliches Desinfizieren von Putz- und Sattelzeug. 

Damit du auch weißt, worauf du achten musst, um Milben oder Pilz beim Pferd frühzeitig zu erkennen, gebe ich dir hier einen kleinen Überblick.

Milben

Milben, wie z.B. die Herbstgrasmilben, sind winzige Spinnentiere, die sich von Körperschuppen, Flüssigkeiten und Gewebe des Pferdes ernähren. Sie können zu Juckreiz, Haarausfall und Hautirritationen führen. Milbenbefall tritt das ganze Jahr über auf und kann durch eine gründliche Untersuchung der Haut und des Fells erkannt werden. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit speziellen Anti-Milben-Mitteln.

Pilze

Pilze, wie z.B. Dermatophyten, können beim Pferd Hautpilz verursachen. Diese Pilzinfektion äußert sich durch kreisrunde kahle Stellen und Schuppenbildung. Pilzerkrankungen müssen sorgfältig behandelt werden, da sie auch für den Menschen ansteckend sein können. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch einen Tierarzt und kann medikamentös oder mit speziellen Shampoos erfolgen.

Den Unterschied zwischen Milben- und Pilzbefall zu erkennen, ist gar nicht so einfach. Aber wenn du denkst, eine der beiden Hauterkrankungen erkannt zu haben, rufe bitte sofort den Tierarzt und isoliere das betroffene Pferd, um eine Ansteckung zu vermeiden. Die Symptome sind doch sehr ähnlich und für die Behandlung ist es wichtig, die beiden Krankheiten sicher voneinander zu unterscheiden.

Milben sind Parasiten, die die Pferdehaut besiedeln und sich dort vermehren. Wenn Milben das Pferd befallen, führt dies zu Haarausfall, Hautirritationen und dicken Krusten. Meist werden die unteren Gliedmaßen ausgelassen. 

Pilzbefall äußert sich dagegen durch kreisrunde kahle Hautstellen und Schuppenbildung. 

Pilzerkrankungen beim Pferd können durch verschiedene Symptome erkannt werden. Typische Anzeichen sind kreisrunde kahle Stellen, Schuppenbildung, Krusten- und Eiterbildung, schuppenbildende Kreise, knotige Schwellungen und aufplatzende Bläschen, die am ganzen Körper auftreten können. 

Diese Erkrankungen können auch für den Menschen ansteckend sein, daher ist eine sorgfältige Behandlung durch einen Tierarzt unerlässlich.

Pilze beim Pferd können sich vor allem in warm-feuchten Bereichen wie der Sattel- und Gurtlage, Schulter, Achsel und Kniefalte sowie am Kopf unter der Trense oder Halfter bilden.

Pilz beim Pferd

Die Behandlung erfolgt in der Regel mit antimykotischen Waschungen oder speziellen Shampoos, die vom Tierarzt verschrieben werden. Eine Schnelle Regeneration der Pferdehaut ist nach dem erfolgreichen Bekämpfen des Pilzes gewährleistet.

Zudem ist es wichtig, infizierte Pferde von anderen zu isolieren und den Kontakt zu Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu vermeiden, um die Ausbreitung der Pilzerkrankung einzudämmen.

Typische Symptome, die auf einen Milbenbefall hindeuten, sind Juckreiz, Haarausfall, Hautirritationen und in einigen Fällen auch Krustenbildung. Milben ernähren sich von Hautschuppen und Blut, was zu starkem Juckreiz und allergischen Reaktionen führen kann. Bei einer gründlichen Untersuchung des Pferdes können runde, haarlose und schuppige Stellen mit einem Durchmesser von 2 bis 10 Zentimetern festgestellt werden.

Der Milbenbefall tritt in der Regel zuerst an den Hinterbeinen auf, wo sich kleine Unebenheiten ertasten lassen. Zudem zeigen befallene Pferde oft heftiges Stampfen mit den Hufen als Reaktion auf die juckenden Stellen (nicht zu verwechseln mit der Raspe oder Mauke beim Pferd). 

In den meisten Fällen müssen Milben mit einem bestimmten Wirkstoff bekämpft werden, den dir der Tierarzt verschreibt.

Die Ursache für Hautprobleme und Infektionen sind vielfältig. Auch immunbedingte Faktoren können eine Rolle spielen.

Überprüfe und desinfiziere daher die gesamte Ausrüstung aller Pferde am Stall. Außerdem solltest du die Futtermittel überprüfen, ob Schimmelsporen oder Larven darin zu finden sind.

Ein infiziertes Pferd sollte in Quarantäne gestellt werden, bis es wieder vollständig gesund und nicht mehr ansteckend ist. beobachte die Herde genau, ob ein weiteres Pferd Symptome zeigt.

Viele Pferde in guten Futterzustand und mit gutem Immunsystem werden von Infektionen meist verschont. Milben dagegen können auch gesunde Pferde befallen. Daher ist in beiden Fällen Vorsicht geboten.

Die Behandlung von Milben und Pilzen beim Pferd erfordert in der Regel eine gezielte Therapie, die vom Tierarzt verschrieben wird. Für den normalen Milben- und Pilzbefall an einzelnen Stellen wird die Behandlung mit speziellen Aufträgerspitzen empfohlen, die eine gezielte Anwendung ermöglichen. Auch Lösungen zum großflächigen Waschen werden sehr häufig verwendet. 

Zudem sollten betroffene Pferde von anderen isoliert werden, um die Ausbreitung zu verhindern. Bei einem Milbenbefall ist es wichtig, den Lebensraum der Milben so unangenehm wie möglich zu gestalten, beispielsweise durch das Trockenhalten der Beine und das Abscheren von befallenen Stellen.

Behandlung von Milben und Pilz beim Pferd

Außerdem können bestimmte Hausmittel und Medikamente zur Stärkung des Pferdes von innen gegen Milben eingesetzt werden. Bei Pilzerkrankungen ist eine schnelle Behandlung ratsam, da sich Pilze leicht von Pferd zu Pferd und auch auf den Menschen verbreiten können. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit antimykotischen Waschungen oder speziellen Shampoos. Zinksalbe kann dabei helfen, die Haut auszutrocknen und für Infektionserreger „unbequem“ zu machen. Öle dagegen sollten nicht angewendet werden. Es ist wichtig, die Stallumgebung gründlich zu reinigen, um einem erneuten Befall vorzubeugen.

Damit es gar nicht erst zur Ansiedlung von Milben und Pilzen kommt, gebe ich dir jetzt zum Schluss noch ein paar Tipps, um entsprechend vorzubeugen. 

  1. Insbesondere in feuchten Perioden wie Frühjahr und Herbst, wenn die Koppel häufig nass ist, sollten die Pferdebeine trocken gehalten werden, da Feuchtigkeit den Milben ideale Bedingungen bietet.
  2. Eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Stallumgebung sowie des Equipments ist wichtig, um die Ausbreitung von Milben und Pilzen zu verhindern.
  3. Das gemeinsame Nutzen von Putzzeug, Decken und Reitausrüstung sollte vermieden werden, da Milben und Pilze sehr ansteckend sind.
  4. Darüber hinaus ist eine gute Fell- und Hautpflege sowie eine ausgewogene Ernährung des Pferdes wichtig, um das Immunsystem zu stärken und somit das Risiko eines Befalls zu verringern.
  5. Auch unterstützende Maßnahmen wie die Inhalation in einer Solekammer oder eine Stoffwechselkur können dabei helfen, dein Pferd langfristig resistent zu halten.

Wie sieht Pilzbefall beim Pferd aus?

Pilzbefall beim Pferd äußert sich durch kreisrunde kahle Stellen, Schuppenbildung, Krusten- und Eiterbildung. Feuchte Stellen wie Sattel- und Gurtlage, Schulter, Achsel und Kniefalte sind anfällig. Die Behandlung erfolgt mit antimykotischen Waschungen oder speziellen Shampoos.

Wie erkenne ich ob mein Pferd Milben hat?

Milbenbefall beim Pferd zeigt sich durch Juckreiz, Haarausfall, Hautirritationen und kleine Unebenheiten an den betroffenen Stellen. Eine gründliche Untersuchung der Haut und des Fells ist notwendig, um Milben zu erkennen. Ein Tierarzt kann die geeignete Behandlung verschreiben.

Wie bekomme ich Milben beim Pferd weg?

Um Milben beim Pferd loszuwerden, ist eine gezielte Therapie notwendig, die vom Tierarzt verschrieben wird. Dies kann die Anwendung von speziellen Aufträgerspitzen, Medikamenten oder Shampoos umfassen. Zudem ist es wichtig, betroffene Tiere von anderen zu isolieren und die Stallumgebung gründlich zu reinigen.

Wie äußern sich Grasmilben beim Pferd?

Grasmilben beim Pferd äußern sich durch Juckreiz, Haarausfall und Hautirritationen. Die Milben sind vor allem in warm-feuchten Bereichen aktiv. Eine gründliche Untersuchung der Haut und des Fells ist notwendig, um den Befall festzustellen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit speziellen Medikamenten oder Shampoos.

Autor

  • Larissa

    Ich bin stolze Besitzerin von zwei selbst ausgebildeten Pferden, Pferdetrainerin aus Leidenschaft und besitze ein Händchen für die Pferdeflüsterei. Ich möchte mit dir mein gesammeltes Wissen aus den letzten 20 Jahren teilen und hoffe, die Welt ein kleines bisschen pferdefreundlicher zu machen.

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