Kräuter für Pferde – Kräutermischungen sind ein natürliches Ergänzungsfutter und Naturheilkunde in einem

Kräuter für Pferde




Kräuter für Pferde

Du möchtest dein Pferd möglichst natürlich füttern und es mit allem versorgen, was es benötigt, um gesund zu sein? Dann bist du hier genau richtig – denn heute geht es um Kräuter!

Kräuter und Heilpflanzen sind seit Jahrtausenden in den verschiedenen Kulturen weit verbreitet. Das Wissen über die Kraft der Natur ist jedoch immer mehr verloren gegangen. Daher wird es Zeit, zurück zu den Ursprüngen zu gehen und wieder verstärkt auf natürliche, artgerechte und ganzheitliche Ansätze zu vertrauen.

Ich entführe dich heute in die Welt der Kräuter und gebe dir ein Basiswissen mit, mit dem du dein Pferd in fast jeder Situation unterstützen kannst. 

Kräuter sind eine natürliche Quelle von Vitalstoffen mit sehr hoher Bioverfügbarkeit. In der freien Natur suchen sich Pferde gezielt Kräuter, um sich z.B. zu entwurmen, Juckreiz zu mindern oder ihren Magen und Darm zu unterstützen.

Kräuter enthalten Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken, die Verdauung fördern und Entzündungen reduzieren können. Darüber hinaus wirken viele Kräuter beruhigend und stresslindernd, was besonders für nervöse oder gestresste Pferde von Vorteil ist.

Im Gegensatz zu synthetischen Ergänzungsmitteln und Medikamenten unterstützen natürliche Kräuter den Organismus oft schonender, zielgerichteter und mit weniger Nebenwirkungen. Das macht sie zu einer gesunden und sicheren Option für die ganzheitliche Pferdegesundheit.

Pferde lieben Kräuter im Futter, denn sie schmecken nicht nur gut, sondern sind auch Hauptbestandteil der naturbelassenen Ergänzung in der Pferdefütterung. 

Hier sind 5 Vorteile von Kräuterfutter:

  • Natürliche Ergänzung von Mineralien, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen in höchster Bioverfügbarkeit
  • Bitterstoffe und ätherische Öle für die Darmgesundheit 
  • Unterstützung des Immunsysems durch Antioxidantien
  • Unterstützung des Hormonhaushaltes
  • Naturheilkunde: Oma wusste noch, wie man mit Kräutern Krankheiten behandelt – Nutze die Kraft der Natur!

Seien wir mal ehrlich – unser Pferdefutter besteht heutzutage aus getrocknetem Gras, frischem Gras und etwas Mineralfutter. Dazu kommt noch die ein oder andere Möhre, vielleicht etwas spezielles wie Rote Beete, Getreide und vielleicht mal ein Apfel.

Sehen wir uns dagegen die echte artgerechte Ernährung an, wie sie ein Pferd in der freien Wildbahn vorfindet, sieht die Welt schon ganz anders aus. Es steht natürlich in erster Linie Gras auf dem Speiseplan. Jedoch knabbern die Tiere auch an Ästen, fressen Baumrinde, junge Birkenblätter, Moos, Flechten und natürlich verschiedenste Wildkräuter, die je nach Jahreszeit saisonal wachsen. Meist sind es dann auch genau die richtigen Einzelkräuter, die das Wildpferd in dem Moment braucht, um seinen Stoffwechsel zu Unterstützen und den Verdauungstrakt gesund zu erhalten.

Was genau du deinem Pferd zu welcher Jahreszeit füttern kannst, um das natürliche Angebot nachzuahmen, erkläre ich dir in den folgenden Abschnitten.

Kräuter für Pferde

Der Fellwechsel im Frühjahr und Herbst ist eine anstrengende Zeit für Pferde, die ihren Stoffwechsel stark beansprucht. Spezielle Stoffwechsel-Kräuter wie Brennnessel, Löwenzahn und Mariendistel können in diesen Übergangszeiten besonders hilfreich sein.

Diese Kräuter unterstützen die Entgiftung, fördern die Blutreinigung und liefern wichtige Nährstoffe, die den Energiebedarf während des Fellwechsels decken. Eine gezielte Ergänzung mit den richtigen Kräutern hilft Pferden, den Fellwechsel reibungsloser und gesünder zu bewältigen.

Tipp: Um es dir besonders leicht zu machen, kannst du die Kräuter auf deinem Paddock auch einfach anpflanzen. Brennnesseln werden z.B. besonders gern frisch abgeschnitten gefressen.

Während der Weidesaison können Kräutermischungen eine wertvolle Ergänzung zum natürlichen Nahrungsangebot darstellen. Sie liefern zusätzliche Nährstoffe und unterstützen die Verdauung, indem sie die Darmflora stabilisieren und die Nährstoffaufnahme verbessern. 

Kräuter wie Schafgarbe, Kamille und Pfefferminze können helfen, Verdauungsprobleme zu verhindern und die natürliche Darmaktivität des Pferdes unterstützen. Durch die regelmäßige Gabe von bewährten Kräutern bleibt das Immunsystem der Pferde stark und widerstandsfähig gegen saisonale Veränderungen und Weidewechsel.

Kräuter für Pferde

Tipp: Pflanze doch an den Weidezaun ein paar Pfefferminzsträucher. Die starkzehrenden Pflanzen fühlen sich auf Pferdeweiden sehr wohl.

Kräuter für Pferde

Im Winter, wenn das natürliche Futterangebot begrenzt ist und die Temperaturen sinken, ist ein Zusatz von Kräutern besonders wichtig. Echinacea, Thymian und Hagebutte stärken das Immunsystem, fördern die Durchblutung und unterstützen die Atemwege. Ihre Inhaltsstoffe helfen dabei, Erkältungen vorzubeugen und sorgen für eine bessere Vitalität in der kalten Jahreszeit. 

Tipp: Hagebutten kannst du im Herbst sammeln und in einem Dörrautomaten trocknen. So hast du einen guten Vorrat für den Winter.

Wenn dein Pferd mit chronischen Beschwerden wie Husten, Raspe, Mauke, Kotwasser oder ähnlichem zu kämpfen hat, können Kräuter sich positiv auf das Allgemeinbefinden auswirken. Damit dein Pferd die Kraft der Natur in vollem Umfang nutzen kann, um seinen Körper bei der Regeneration zu unterstützen, solltest du besonders auf die Qualität achten.

Für alle gängigen Pferdekrankheiten habe ich dir hier entsprechende Kräutermischungen für Pferde zusammengestellt.

Fenchel, Kamille und Anis sind bekannt für ihre beruhigende Wirkung auf den Darm und können helfen, Verdauungsprobleme wie Kotwasser und Magengeschwüre zu lindern. Sie fördern eine gesunde Darmflora, unterstützen die Verdauung und wirken entzündungshemmend.

Bei Husten und Atemwegsproblemen können Thymian, Eibischwurzel und Spitzwegerich helfen. Diese Kräuter haben schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften, die die Atemwege beruhigen und die Genesung unterstützen.

Für die Unterstützung von Nieren und Leber eignen sich Löwenzahn, Brennnessel und Mariendistel. Diese Pflanzen fördern die Entgiftung und helfen bei der Ausscheidung von Schadstoffen.

Teufelskralle und Weidenrinde sind ideal, um Sehnen und Bänder zu stärken. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd, was zur Regeneration und zum Schutz des Bewegungsapparates beiträgt.

Bei Arthrose und Gelenksproblemen können Ingwer, Kurkuma und Teufelskralle die Symptome lindern. Sie haben entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, die die Beweglichkeit und Lebensqualität verbessern.

Klettenwurzel, Brennnessel und Schachtelhalm sind hervorragend zur Unterstützung von Fell, Haut und Horn geeignet. Sie liefern wichtige Nährstoffe wie Silizium und Biotin, die das Wachstum und die Gesundheit von Haaren und Hufen fördern.

Wermut, Thymian und Kürbiskerne können als natürliche Wurmkur dienen. Sie haben antiparasitäre Eigenschaften, die helfen, Würmer, wie z.B. Spulwürmer, und andere Darmparasiten auf natürliche Weise zu bekämpfen.

Einer Stute mit Rosseproblemen können Mönchspfeffer und Himbeerblätter sehr gut helfen. Sie regulieren den Hormonhaushalt und können so den Zyklus stabilisieren und Beschwerden lindern.

Für nervöse und gestresste Pferde sind Baldrian, Melisse und Passionsblume ideal. Diese Pflanzen haben beruhigende und angstlösende Eigenschaften, die das Nervensystem stärken und für mehr Gelassenheit sorgen.

Ginseng, Spirulina und Brennnessel unterstützen die Muskulatur, indem sie die Durchblutung fördern und Muskelverspannungen lösen. Sie liefern zudem wichtige Nährstoffe, die den Muskelaufbau und die Regeneration unterstützen.

Bei der Fütterung von Einzelkräutern ist es wichtig, auf Qualität und Dosierung zu achten. Verwende stets hochwertige, unverfälschte Kräuter, vorzugsweise in Bio Qualität. Eine Schadstoffkontrolle sollte immer vorhanden sein, sodass dein Pferd keine Vergiftung erleidet. 

Beachte die empfohlene Dosierung und beginne mit kleinen Mengen, um die Verträglichkeit bei der Futterumstellung zu testen. Jede Kräutermischung sollte auf die individuellen Bedürfnisse und Gesundheitszustände des Pferdes abgestimmt sein.

Außerdem ist es ratsam, regelmäßig zwischen verschiedenen Kräutern zu wechseln und Pausen einzulegen, um die Darmflora nicht zu einseitig werden zu lassen. Denke immer daran, in der Natur wechselt das Pferd seine Kräuter auch je nach Jahreszeit.

Bei Unsicherheiten oder gesundheitlichen Problemen sollte stets ein Tierarzt, Tierheilpraktiker oder ein erfahrener Kräuterexperte zu Rate gezogen werden.

Zu guter Letzt noch eine kurze Warnung:

Nicht alle Kräuter und Pflanzen sind für Pferde geeignet. Einige können sogar giftig sein und ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Daher ist es besonders wichtig, dass darauf geachtet wird, schadstofffreie Kräuter zu kaufen und bei der Eigenherstellung von Futtermischungen Verwechslungen auszuschließen. 

Zu den gefährlichen Kräutern gehören Johanniskraut, das bei Pferden zu Hautempfindlichkeit und Sonnenbrand führen kann, und Schachtelhalm, der Thiaminmangel verursacht.

Auch Eibe, Fingerhut und Herbstzeitlose sind extrem giftig und können tödlich sein. Diese und weitere Giftpflanzen sollten jedem Pferdebesitzer gut bekannt sein.

Die Qualität der Kräuter, die ich meinem Pferd füttere, hat oberste Priorität. Ich achte darauf, ausschließlich Kräuter in Bio Qualität mit 100%-iger Schadstoffkontrolle zu verwenden, um sicherzustellen, dass sie frei von Pestiziden und Schadstoffen sind. 

Jede Kräutermischung sollte schonend verarbeitet und möglichst frisch sein, um die Wirksamkeit der enthaltenen Nährstoffe und Wirkstoffe zu gewährleisten. Transparenz über Herkunft und Anbau der Kräuter ist mir wichtig, ebenso wie unabhängige Qualitätskontrollen und Zertifizierungen. Nur so kann ich sicher sein, dass ich meinem Pferd die bestmögliche Unterstützung für Gesundheit und Wohlbefinden biete.

Welche Kräuter sind gut für Pferde?

Kräuter wie Brennnessel, Kamille, Thymian und Mariendistel sind gut für Pferde. Sie unterstützen das Immunsystem, fördern die Verdauung und haben entzündungshemmende Eigenschaften. Auch Kräuter wie Fenchel und Pfefferminze können bei Verdauungsproblemen helfen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.

Welche Kräuter zum Anweiden fürs Pferd?

Zum Anweiden eignen sich Kräuter wie Kamille, Schafgarbe und Pfefferminze. Diese Kräuter unterstützen die Verdauung und helfen, den Übergang von Heu zu frischem Gras sanfter zu gestalten. Sie können Blähungen und Verdauungsprobleme mindern und das Immunsystem stärken.

Welche Kräuter im Fellwechsel?

Während des Fellwechsels sind Brennnessel, Löwenzahn und Mariendistel besonders hilfreich. Diese Kräuter unterstützen die Entgiftungsorgane und liefern essentielle Nährstoffe, die den Stoffwechsel entlasten. Sie fördern die Blutreinigung und tragen zu einem gesunden, glänzenden Fell bei.

Autor

  • Larissa

    Ich bin stolze Besitzerin von zwei selbst ausgebildeten Pferden, Pferdetrainerin aus Leidenschaft und besitze ein Händchen für die Pferdeflüsterei. Ich möchte mit dir mein gesammeltes Wissen aus den letzten 20 Jahren teilen und hoffe, die Welt ein kleines bisschen pferdefreundlicher zu machen.

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